"Versuchte, wen zu verprügeln": Atlético-Trainer fordert nach Ausraster Schutz vor pöbelnden Fans

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"Versuchte, wen zu verprügeln": Atlético-Trainer fordert nach Ausraster Schutz vor pöbelnden Fans

"Versuchte, wen zu verprügeln": Atlético-Trainer fordert nach Ausraster Schutz vor pöbelnden Fans

Irgendwo im Pulk wütet Diego Simeone.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Diego Simeone erlebt einen nervenaufreibenden Champions-League-Abend, an dessen Ende er mit leeren Händen und einer Menge Ärger dasteht. Der streitbare Trainer legt sich mit Fans an und fordert nun mehr Schutz.

Atlético Madrids Starcoach Diego Simeone rastet am Ende eines dramatischen Fußballspiels aus: Nach dem späten Treffer von Liverpools Virgil van Dijk (92.) zum 2:3-Endstand gegen Simeones Atlético war der Argentinier mit einem Reds-Anhänger hinter seiner Trainerbank aneinandergeraten und hatte daraufhin einen Platzverweis kassiert. "Das dritte Tor fiel und zusätzlich zu den Beleidigungen gab es eine Geste, und ich bin auch nur ein Mensch", erklärte Simeone, der schon seit 2011 bei Atlético im Amt ist und den Klub zu zwei Meistertiteln führte, seinen Ausbruch.

Nach seiner Roten Karte forderte Simeone dann mehr Schutz für die Trainer vor Beschimpfungen durch Fans. "Genauso wie wir gegen Rassismus kämpfen, sollten wir uns auch mit diesem Thema befassen. Denn wir haben kein Recht, darauf zu reagieren, und es ist nicht leicht, während des gesamten Spiels beleidigt zu werden", sagte Simeone. "Meine Reaktion ist nicht zu rechtfertigen, aber wissen Sie, wie es ist, 90 Minuten lang beleidigt zu werden? Ich hoffe, dass Liverpool diesen Aspekt verbessern kann und dass es Konsequenzen gibt, wenn die Person identifiziert wird."

"Der totale Wahnsinn"

Auf Fernsehbildern ist zu sehen, wie Simeone immer wieder ausgestreckte Mittelfinger gezeigt wurden. Nach dem bitteren finalen Nackenschlag am Ende einer nervenaufreibenden Partie, in der die Spanier ein 0:2 aufgeholt hatten, bevor van Dijk schließlich traf, ging Simeone schließlich auf die Fans los. Die BBC sprach von "chaotischen Szenen an der Anfield Road", die "Daily Mail" zeigte sich schockiert von Simeone, "der sich wie Eric Cantona aufführte und versuchte, jemanden in der Menge zu verprügeln. Es war der totale Wahnsinn." Die französische Legende Cantona hatte 1995 im Trikot von Manchester United einen pöbelnden Fan auf der Tribüne mit einem Kung-Fu-Kick niedergestreckt.

Ordner stellten sich schließlich zwischen den aufgebrachten Trainer und die pöbelnden Fans. "Solange die Gesellschaft das nicht lösen kann, muss jeder Trainer damit leben, weil es ständig vorkommt", zeigte sich Simeone, der lange als bestbezahlter Trainer der Welt galt, resigniert. Der Schiedsrichter habe ihm gesagt, "dass er mich verstanden hat, aber dass er mich trotzdem des Feldes verweisen musste".

Für Simeone ist es allerdings nicht der erste folgenschwere Konflikt mit Fans: Nach einem 2:0-Sieg seines Teams bei Juventus Turin im Champions-League-Achtelfinale 2019 zeigte der Ex-Profi "eine anstößige Geste", wie es die UEFA beschrieb, in Richtung der gegnerischen Anhänger. Simeone wurde zu einer Geldstrafe verurteilt und entschuldigte sich später. "Es war eine Art, all meine Gefühle gegenüber meinen Spielern auszudrücken. Eine schlechte Art, und ich sage das, um dieses Kapitel abzuschließen", sagte er. 2022 flüchtete er nach dem Champions-League-Rückspiel bei Manchester United unter einem Bierbecherhagel in den Spielertunnel, nachdem er United-Trainer Ralf Rangnick den Handschlag nach dem Spiel verweigert hatte.

Quelle: ntv.de, ter

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